Seminar für Fachpersonen
Kindheit und Trauma im Film
Zeit: 17.00 - 20.30 Uhr (vier Einheiten zu je 45 Minuten)
Teilnehmer*innen: max. 15 Personen
Ort: Traumazentrum – die Boje, Hernalser Hauptstraße 15/2.Stock/5, 1170 Wien
Preis: € 90,-
Kunstwerke bringen Dinge auf den Punkt. Sie verdichten, fassen zusammen, verflechten Konkretes und Metaphorisches. Für den künstlerischen Spielfilm gilt das ganz besonders. Er berichtet von menschlichem Glück und Leid, von Erfüllung und Entbehrung, von Sehnsucht und Enttäuschung, von Zärtlichkeit und von Verletzung. Er verleiht dem Schicksal Einzelner Allgemeingültigkeit und schlägt zugleich eine Resonanzbrücke zum Individuum der Betrachterin/ des Betrachters.
René Clément: Verbotene Spiele (Original: Jeux interdits): René Cléments Verfilmung von Francois Boyers Roman Jeux interdits aus dem Jahr 1952 erzählt bildgewaltig und zugleich behutsam die Geschichte zweier Kinder im Zweiten Weltkrieg. Ein fünfjähriges Mädchen verliert seine Eltern, macht sich allein auf den Weg ins Ungewisse und wird von der Familie eines etwas älteren Knaben aufgenommen.
Nach dem gemeinsamen Betrachten von Filmausschnitten sollen neben Fragen historischer Einordnung, narrativer Strategie und psychologischer Plausibilität vor allem psychotraumatologische Aspekte erörtert werden. Wie gehen Menschen, insbesondere Kinder, mit dem größtmöglichen Schrecken um? Wie hilfreich kann im Grauen des Konkreten das Symbolische sein? Wie können Beziehungen das Vertrauen in die Welt wiederherstellen?
Die Veranstaltung ist vom Berufsverband Österreichischer PsychologInnen (BÖP) als Fort- und Weiterbildungsveranstaltung gemäß § 33 Psychologengesetz 2013
mit 4 Einheiten anerkannt.
Referent: Prim. Dr. Paulus Hochgatterer
Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapeut. Schriftsteller.
Ärztlicher Leiter der Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum Tulln/NÖ.
Lehr- und Vortragstätigkeit, u.a. an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (Filmakademie).