Seminar für Fachpersonen

Sprich mit mir über den Tod

Zeit: 9:00 - 12:30 Uhr (vier Einheiten zu je 45 Minuten)
Teilnehmer:innen:
max. 12 Personen
Ort:
Traumazentrum – die Boje, Hernalser Hauptstraße 15/2. Stock/5b, 1170 Wien
Preis:
€ 80,-

Tod und Sterben sind Themen, die nach wie vor in unserer Gesellschaft tabuisiert werden, besonders aber dann, wenn Erwachsene angesichts eines traurigen Ereignisses Kindern gegenüberstehen. Dies, obwohl in unzähligen Medienberichten, Filmen und Internetspielen uns das Töten und der Tod in vielen Varianten begegnet. Doch hier erleben Kinder Tote, aber nicht den Tod. Diesen wollen Erwachsene gerne von Kindern fernhalten, ihnen, weil sie doch noch so jung sind, Trauriges ersparen. So wird oft beschönigt, verniedlicht oder geschwiegen.

Kinder aber fragen nach dem Tod, begegnen ihm in vielfältiger Weise, wollen die Wahrheit wissen und nicht angelogen werden. Das Totschweigen des Todes ist eindeutig ein Problem der Erwachsenen und nicht der Kinder. Wie ein Kind Todeserfahrungen verkraftet und verarbeitet, hängt einerseits von der Gesamtpersönlichkeit des Kindes, aber auch von den gesamten das Kind umgebenden Umständen ab. Wichtig ist, dass wir den Kindern dabei helfen, den Tod in ihr Leben zu integrieren, ihnen helfen, dass sie erleben können, dass eine Krise bewältigt werden kann und zu höherer innerer Reife führt. Todeserfahrung verändert Kinderleben – sei es der Tod eines Elternteils, eines Geschwisters, der Großeltern, eines Freundes oder Nachbarn, einer anderen nahen Bezugsperson oder aber eines geliebten Haustieres. Kindliche Trauerreaktionen unterscheiden sich von denen Erwachsener oder Jugendlicher.

Kinder in dieser schweren Zeit begleiten heißt, ehrlich informieren, sich den Fragen der Kinder zu stellen, die Individualität der Trauerreaktionen wahrzunehmen und vor allem auch, eigene Erfahrungen und Einstellungen zum Tod zu reflektieren.

Referentin: Dr.in Gertrude BOGYI

Klinische Psychologin und Psychotherapeutin (Lehranalytikerin im Verein für Individualpsychologie).
Schwerpunkte: Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Familien mit schweren psychischen Traumen, Schockverarbeitung, Krisenintervention und Trauerarbeit.

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