„Der Körper erinnert! Aufarbeitung und Integration medizinischer Traumatisierung vor der Fähigkeit zu symbolisieren“

Zeit: 17:00 - 20:30 Uhr (vier Einheiten zu je 45 Minuten)
Teilnehmer*innen: max. 15 Personen
Ort: Traumazentrum – die Boje, Hernalser Hauptstraße 15/2.Stock/5, 1170 Wien
Preis: € 90,-

Das vorzeitige Ende einer Schwangerschaft und Erkrankungen eines Babys bergen traumatisches Potential für Eltern und Kind.
Überlebensnotwendige medizinische Interventionen in den ersten Lebenswochen und –monaten werden im prozeduralen Gedächtnis gespeichert und sind dem Bewusstsein meist nicht zugänglich. Ihre Integration in die Lebensgeschichte ist jedoch essentiell, weil sie unaufgearbeitet das Erleben beeinträchtigen und auf Verhaltens- oder Symptomebene re-inszeniert werden können.

• Damit vorsprachliche invasive Erlebnisse später symbolisiert und verarbeitet werden können, bedarf es Behandlungs- und Betreuungspersonen, die die Eltern für die Bedeutung medizinischer Traumatisierung sensibilisieren, aber auch ihre Gefühle anerkennen und haltend begleiten.
• Für Kinder mit kognitiven Beeinträchtigungen ist ein verstehender und integrierenden Umgang mit frühen unverarbeiteten Erfahrungen besonders wichtig, weil es ihnen oft nicht möglich ist, diesbezügliche Fragen zu stellen.
• Im Seminar werden theoretische Grundlagen vermittelt, dargestellt, wie in der Praxis Mentalisierung und Integration gelingen können, und Fallbeispiele der TeilnehmerInnen diskutiert.

Referentin: Dr.ⁱⁿ Karin J. Lebersorger

Klinische- und Gesundheitspsychologin, Psychotherapeutin, Psychoanalytikerin (WPV/IPA) und Supervisorin. Mitarbeiterin der Spezialambulanz für Menschen mit Down-Syndrom des Wiener Gesundheitsverbunds, Supervisorin der Basalen Förderklassen der Wiener Sozialdienste, freie Praxis, nominiertes Mitglied der Arbeitsgruppe „Qualitätssicherung frühe Kindheit“ der Österreichischen Liga für Kinder- und Jugendgesundheit, Lektorin an der Wiener Psychoanalytischen Akademie und der FH Campus Wien.

Aktuellste Publikationen:

• Lebersorger, Karin J. (2023): Herausforderung Down-Syndrom. Entwicklungsprozesse von der Kindheit bis zum Erwachsen-Werden verstehen und unterstützen. 3. aktualisierte Auflage. Frankfurt am Main: Brandes & Apsel.
• Lebersorger, Karin J. (2023): Verbindungen schaffen! - Über die Bedeutung vorsprachlicher medizinischer Traumatisierung und die Möglichkeiten, einer Retraumatisierung vorzubeugen. In: Leben Lachen Lernen – Menschen mit Down-Syndrom von heute. 01/2023, 22 - 24.
• Lebersorger, Karin J. (2023): Seelische Nöte verstehen! - Psychoanalytisch orientierte Beratung von Menschen mit Down-Syndrom und ihren Familien. In: Traxl, Bernd, Kirsch, Sandra, Fraß-See, Larissa, Glock, Sebastian (Hrsg.): Psychoanalyse „outside the box“ – Psychodynamisches Arbeiten mit Kindern und Jugendlichen außerhalb des klassischen Therapiesettings. Frankfurt: Brandes & Apsel, 161 - 179.
• Lebersorger, Karin J. (2022): „Bin ich ein Klon-Kind?“ Beratung Begleitung und Psychotherapie nach Kinderwunschbehandlung. Frankfurt am Main: Brandes & Apsel.